Zürich ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Das beweisen die ungebrochen hohen Zahlen zuziehender Menschen und Unternehmen. Das zeigt: Die Steuerbelastung ist nur einer von vielen Faktoren, die für die Standortfrage von Unternehmungen eine Rolle spielen. Mindestens so wichtige Faktoren sind die Hochschulen, gut qualifizierte Arbeitskräfte, die Rechtssicherheit, der ausgezeichnete öffentliche Verkehr, aber auch die Kinderbetreuung, das Kulturangebot, bezahlbare Wohnungen und der vielfältige Lebensraum.

Die Infrastruktur und die Dienstleistungen von Städten, Gemeinden, Kanton und Bund sind die Basis für den erfolgreichen Wirtschafts- und Lebensraum. Das hat aber auch seinen Preis. Mein Ziel als Finanzvorsteher der Stadt Zürich war es stets, die Finanzierung der städtischen Leistungen dauerhaft zu sichern, um die Attraktivität und Lebensqualität Zürichs zu bewahren. Dazu braucht es eine vorausschauende, langfristig ausgerichtete und soziale Finanz- und Steuerpolitik. Denn die Attraktivität des Standorts hat dazu geführt, dass der Preis für einzelne Güter, insbesondere beim Boden, derartige Höhen erreicht hat, dass Menschen mit kleinem Portemonnaie und ertragsschwache Branchen verdrängt werden. Die Finanzpolitik soll diesen Effekt nicht mit immer noch tieferen Steuern anheizen, sondern Leistungen finanzieren, damit im ganzen Kanton die Bevölkerung durchmischt und ein vielfältiger Branchenmix erhalten bleibt.